Nach dem Weg fragen oder einen Weg beschreiben
Bei Wegbeschreibungen geht man, wie gewohnt, immer vom Allgemeinen zum Speziellen.
Zunächst markiert man den Ausgangspunkt, dann benennt man Straßen, verortet
auffällige Wegpunkte (Kreuzungen, Gebäude, Geschäfte, Brücken...) und
beschreibt dann anhand von ihnen den Weg. So kann man z.B. für eine Wegbeschreibung
innerhalb eines Gebäudes als erstes das Stockwerk benennen, dann den Ausgangspunkt auf diesem
Stockwerk und im Anschluss die Ortsangaben in Bezug dazu setzen. Falls nötig, fragt man zuvor noch,
ob der Ausgangspunkt bekannt ist. Das Betreten eines Raumes, oder auch Gebäudes wird häufig mit
TÜR REIN
übersetzt. Abschließen kann man eine Wegbeschreibung mit der Gebärde
DA-ort.
Wegbeschreibungen können aus den folgenden Perspektiven heraus stattfinden:
Wegbeschreibung aus der Stadtplanperspektive
Diese Wegbeschreibungen sind zweidimensional und werden in der Vertikalen beschrieben. Die linke (rechte) Hand kann hierfür auch Substitutor für eine bestimmte Land-, Stadt, Gebäudefläche etc. sein und somit als eine Art "Skizzenblock" dienen. Meist aber bleibt der linken (rechten) Zeigefinger als Bezugspunkt am Ausgangsort stehen, während der rechte (linke) Zeigefinger wichtige Bezugspunkt verortet und den Weg nachfährt.
Wegbeschreibung aus der Vogelperspektive
Wegbeschreibungen dieser Art finden in der Horizontalen statt und sind dreidimensional. Wie bei der Ortsbeschreibung wird durch eine veränderte Ausführungsstelle von Gebärden und durch Substitutorverben ein Modell der Realität im Gebärdenraum aufgebaut. Diese Variante der Wegbeschreibung wird meist dann genutzt, wenn der Gesprächspartner bereits ungefähr mit der Umgebung, speziell dem Straßenverlauf, vertraut ist.
ERSTE-li-nah ZWEITE-li DRITTE-li-weit um-die-ecke-LINKS
Die Bewegungsrichtung von Gebärden, z.B. GERADEAUS kann sich verändern, z.B.:
LINKS-abbiegen GERADEAUS
Wegbeschreibung durch Rollenübernahme
Diese Wegbeschreibung ist ebenfalls dreidimensional. Dabei gebärdet man die Wegbeschreibung als würde man den Weg gerade selbst gehen. Dazu werden vermehrt Substitutorverben und nun auch Manipulatorverben verwendet.
Lokale Nebensätze
Gebärdensprachgemeinschaft
- im Mittelpunkt stehen prälingual taube/ertaubte Menschen
- sie definiert sich aber nicht über den Hörstatus, sondern über die gemeinsame Sprache (Unterscheidung: deaf und Deaf)
- auch hörende Kinder tauber Eltern (CODAs) zählen dazu
- Farbe Türkis als gemeinsames Identifikationsmerkmal
- Zusammenschluss in Gehörlosenvereinen
- Gehörlosenverband Berlin !Berliner Deafweek
- Martha’s Vineyard - Insel auf der jeder gebärden konnte
Vokabular Wegbeschreibung
Vokabular Berlin