Wünsche, Vorlieben, Möglichkeiten, Fähigkeiten, Erlaubtes, Gebote oder Zwänge benennen
All dies lässt sich allein mit der entsprechenden Mimik oder zusätzlich mit folgenden Modalverben ausdrücken:
- Gebote: SOLL
- Zwänge: MUSS
- Erlaubtes: DARF
- Fähigkeiten, Möglichkeiten:KANN
- Wünsche: WÜNSCH oder verstärkt:
WILL
- Vorlieben: MÖG, SEHR-MÖG
In einem kurzen Satz stehen diese Gebärden vor der eigentlichen Aussage, in einem längeren manchmal nach der Aussage. Wünsche und Vorlieben werden klar getrennt:
Aufzählen
ICH LES-li LERN-re
Eine Gebärde für „und“ gibt es nicht. Um eine Aufzählungen zu verdeutlichen kann leicht links-rechts-versetzt gebärdet werden (von links nach rechts wie an einem Zeitstrahl). Wichtig ist, dass die Reihenfolge der Aufzählung mit der tatsächlichen zeitlichen Abfolge übereinstimmt.
ICH WÜNSCH EIS / KAFFEE
Oft reichen nonmanuelle Mittel, ein leichtes Nicken und eine kurze Pause, um auf
eine Aufzählung hinzudeuten. In manchen Fällen ist es nützlich, das Verb zu
wiederholen.
Bei größeren Aufzählungen kann man die Finger zu Hilfe nehmen,
dabei wird jedem Finger ein Aufzählungspunkt zugeordnet
(diese werden dadurch auch gleichzeitig automatisch an der
Hand verortet):
ICH VIEL-ZU-TUN/ MUSS
- Variante 1: ERSTENS HAUS&ARBEIT SCHREIB ZWEITENS LERN...
- Variante 2: {EINS; HAUS&ARBEIT SCHREIB} / {ZWEI; LERN}...
- Variante 3: HAUS&ARBEIT SCHREIB/ ZWEITENS LERN...
- Variante 1: Die linke Hand bleibt stehen, außer eine lexikalische Gebärde benötigt beide Hände.
- Variante 2: Beide Hände gebärden simultan, die Links zählt und die Rechte gebärdet das was aufgezählt wird. Zweihandgebärden dürfen hierfür einhändig ausgeführt werden.
- Variante 3: Die ist eine unvollständige Methode der Aufzählung, d.h. man nutzt die Aufzählung aus den Varianten 1 und 2 nur am Anfang, mittendrin oder am Ende einer Aufzählung.
- Auch Mischformen sind möglich.
Studium und Ausbildung
- die Erstausbildung wird durch das Arbeitsamt gefördert
- an einer Berufsschule für taube Menschen oder im Berufsbildungswerk
- bis vor wenigen Jahren waren die Berufsausbildungsmöglichkeiten noch stark eingeschränkt: fast nur handwerkliche Berufe (Koch, Schuhmacher, Schneider, Technischer Zeichner, Zahntechniker oder Vermessungstechniker)
- Ausbildung in einem Fachwerker-, Helfer- oder Werkerberuf möglich (ein zusätzliches Ausbildungsjahr für das Erlernen des Vollberufs)
- iDeaS Interessengemeinschaft für taube Studenten
- Beantragen von Gebärdensprachdolmetschern sehr aufwendig
- Weiterbildungen häufig nicht an Hörgeschädigte angepasst
- viele fühlen sich unter- oder überfordert am Arbeitsplatz
- noch viel zu tun auf dem Weg zur Barrierefreiheit
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