Charakter und Verhalten

Ein- und zweihändige Gebärden

  • Einhandgebärden nur die rechte (linke) Hand gebärdet
  • Zweihandgebärden
    • nicht-symmetrische Zweihandgebärden
      • Dominanzbeziehung: rechte (linke) Hand aktiv, linke (rechte) Hand passiv (mit ein paar Ausnahmen)
      • passive Hand ( A-Hand, B-Hand, C-Hand, G-Hand, O-Hand, 5-Hand) bildet Ausführungsstelle für dominante Hand
    • symmetrische Zweihandgebärden
      • gleiche Handform, keine Dominanzbeziehung
      • spiegelbildliche Bewegung immer auch einhändig möglich (z. B. bei der Gebärde für FLEISSIG)
      • parallele Bewegung (z. B. bei der Gebärde für STRASSE)
      • alternierende Bewegung (z. B. bei der Gebärde für KOMMUNIKATION)
  • kombinierte Einhandgebärden = polymorphemisch, häufig Substitutor- oder Manipulatorverben

Unveränderbare und veränderbare Gebärden

  • unveränderbare Gebärden
    • „lexikalische Gebärden“, häufig mit Mundbild
    • nutzen teilweise Bilderzeugungstechniken → teilweise bildlich, z.B.:
  • veränderbare Gebärden
    • “produktive Gebärden“, meist nur Mundgestik; Blickkontakt wird unterbrochen, um auf eigene Hände zu schauen
    • nutzen immer Bilderzeugungstechniken → sehr bildlich:
      • Substitutorverben,
      • Manipulatorverben,
      • Skizzenadjektive,
      • Maßadjektive,
      • Indexpronomen (Hand als Hinweispfeil)
    • werden durch lexikalische Gebärden eingeleitet

Spezialgebärden

  • idiomatische Redewendungen in der DGS (etwa 300)
  • besondere: handelt sich nicht um Gruppen von Gebärden, sondern um Einzelgebärden
  • wichtig für einen lebendigen Sprachgebrauch
  • nur Mundgestik, kein Mundbild
  • normale Satzstellung entsprechend ihrer Funktion
  • häufig viele verschiedene Übersetzungen (manchmal deutsche Redewendungen)
  • gibt bestimmte Grundbedingungen, die erfüllt sein müssen (Situation/Zustand selbst, Formalitätsgrad des Gesprächs, Vorwissen hinsichtlich einer Situation oder eines Zustands)
  • bisher noch nicht ausreichend erforscht

Vokabellücken überbrücken

  • Bilderzeugungstechniken nutzen
  • Wortverwandte Gebärde + Mundbild der gesuchten Gebärde
etwa ab 1540: Privatunterricht in Spanien durch Pedro Ponce de Léon (Mönchsgebärden, Handalphabet und Schrift) als 1. Taubstummenlehrer mit nachgewiesen mehr als einem Schüler
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